Ausstellungen & Geschichte der

Künstlergruppe Bonn

Die Jahre 1944 bis 1959

Ausstellungen & Geschichte der Künstlergruppe Bonn 1944 bis 1959

1947 – 1984: Quelle: Chronik Künstlergruppe Bonn, Horst Rave, ISBN 3-416-01849-4 / 1984

Aus dem Chaos des Krieges in die Provisorien der Nachkriegszeit

Um 1944 bildete sich um den Maler Professor Heinrich Reifferscheid eine „Künstlergruppe Bonn“, die aber das Kriegsende nicht überdauerte und über deren Mitglieder und künstlerische Tendenz nichts Näheres überliefert ist. Erhalten ist nur ein Briefkopf mit einem privaten Schreiben von Willy Stucke sen..

Nach dem Kriege wurde der Bonner Künstlerbund von Willy Stucke sen. zu neuem Leben erweckt. Der Vorsitz ging in den folgenden Jahren nach und nach an seinen Sohn, Willy M. Stucke über, der den Bund bis zu seiner Auflösung 1951 leitete. „Wie der General-Anzeiger erfährt, war für den Auflösungsbeschluß entscheidend, daß dem Künstlerbund die seit Jahren von der Stadt erbetenen Ausstellungsmöglichkeiten nicht gewährt wurden. Alle Bemühungen der Künstler, insbesondere in den letzten zwei Jahren, anstelle des niedergebrannten Obernier-Museums zu einem bescheidenen Ausstellungsbau zu kommen, fanden von Seiten der Stadt kein Entgegenkommen, wie in der Hauptversammlung zum Ausdruck kam.  … Ohne Ausstellung hat ein Künstlerbund keinen Sinn.“ *General-Anzeiger 16.01.1951

Nachdem Willy Stucke den „Kram hingeworfen“ hatte, regten sich langsam wieder initiative Kräfte. Man wollte wenigstens einen Ort finden, um sich regelmäßig treffen zu können. Die Frau des Malers Ernst Meurer machte in der Königstraße einen Keller ausfindig, den sie für geeignet hielt. Das Haus darüber war einzelzimmerweise vermietet, und alle Bewohner benutzten diesen Keller zum recht sorglosen Entleeren ihrer Nachtgeschirre. Entsprechend verwahrlost und stinkend war er. Aber Frau Meurer engagierte einen Architekten und baute den Keller zu einer Kneipe aus, die auch als Künstlertreff dienen sollte. Die Schankkonzession bekam sie von der Stadt mit der Auflage, regelmäßig Ausstellungen  in den Gasträumen zu veranstalten. So fanden häufig, von der Wirtin großzügig mit Getränken versorgt, Vernissagen statt.

Bald wurde der Garten hinter dem Haus in den Betrieb mit einbezogen. Zur stimmungsvollen Beleuchtung am Abend wurden Kerzen auf langen Stangen aufgestellt, daher der Name „Kerze“.

1947 - 1948

Bonner Künstler stellen aus

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Kaufhof

1948

Bonner Künstler stellen aus

Bonner Bürgerverein

1949

Bonner Sommerausstellung 1949

Münsterschule

1949

Weihnachts- Verkaufsausstellung Bonner Künstler 1949

Bonner Bürgerverein

1949

Bonner Künstlerbund: Gemälde, Graphiken und Plastik

Mensa des Studentenhauses

1951

16 deutsche Maler um 1950

Kaufhof

1951

Bonner Künstler - Weihnachten 1951

Kaufhof

1952

Ausstellung bildender Künstler der Stadt Bad Godesberg. Gemälde, Graphik, Plastik

Stadttheater

1952

Weihnachtsausstellung

Michaelsschule Bonn Bad-Godesberg

Seit der Auflösung des Bonner Künstlebundes gab es keine institutionalisierte Vertretung der Künstler mehr, deshalb wurde am 4.Juli 1953 ein Arbeitskreis gebildet. Im Protokoll steht: „Wir Bonner bildenden Künstler schließen uns heute zu einem Arbeitskreis zusammen mit dem Ziel, die bildende Kunst in Bonn zu fördern und unsere gemeinsamen Interessen gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten. Zum Vorsitzenden wurde Willy M. Stucke gewählt.

Der Arbeitskreis konstituierte sich am 17. November 1953, nannte sich kurze Zeit „Arbeitsgemeinschaft Bonner Künstler“ und gab sich schließlich 1954 den entgültigen Namen „Künstlergruppe Bonn“.

Die erste Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft war die Herbstausstellung in der „behelfsmäßigen Münsterschule, einer Baracke“, die „für vier Wochen dadurch freigemacht wurde, daß man die Kinder anderswo in Schichten unterrichtete“. *General-Anzeiger, 18. Oktober 1953

1953

Herbstausstellung Bonner Künstler 1953

Münsterschule

1953

Unsere Künstler Weihnachten 1953

Michaelsschule

1955

Herbstausstellung Bonner Künstler

Städtische Kunstsammlungen

„In den drei Kabinetten des Hauses der Städtischen Kunstsammlungen wurde am Samstag (19. November 1955) die „Herbstausstellung Bonner Künstler“ eröffnet … 1953 erst haben sich eine Reihe Bonner Künstler, „unter dem Eindruck des gemeinsam erreichten“, wie Dr. Holzhausen im Katalog schreibt, zur „Künstlergruppe Bonn“ zusammengeschlossen. Dies ist deren erste Ausstellung.“ *General-Anzeiger, 21. November 1955

1957 - 1958

Herbstausstellung Bonner Künstler 1957, Künstlergruppe Bonn und Künstler aus Berlin

Michaelsschule

1958

Bonner Künstler in der Lese

Lese (Haus der evangelischen Kirche, Bonn)

Rückblick auf den Oktober 1955: Von der Stadt bekommt die Künstlergruppe die Zusage, daß das später so genannte „Kurfürstliche Gärtnerhaus“ für Ausstellungszwecke trockengelegt, renoviert und umgebaut werden soll. Am 16. Juni 1957 wird das Gärtnerhaus eröffnet, mit einer Ausstellung von Kunsthandwerkern, obwohl es eigentlich der Künstlergruppe versprochen war. …

„Umsonst will die Stadt Bonn das Milchhäuschen den Bonner Künstlern zwar überlassen; aber sie sollen aus eigenen Mitteln für ausreichendes Wachpersonal während der Ausstellungszeiten sorgen und Werbeplakate auf eigene Kosten anfertigen und verbreiten.“ *General-Anzeiger 22. Juli 1957

Dennoch begann eine rege Ausstellungstätigkeit, vor allem gab es Einzelausstellungen von Gruppenmitgliedern. Zu einer Zeit ohne Galerien übernahm es die Künstlergruppe zudem, auswärtige  Künstler in Bonn zu zeigen.

Die erste Ausstellung der Künstlergruppe Bonn im Kurfürstlichem Gärtnerhaus  war:

1958

Druckgraphik und Kleinplastik

Kurfürstliches Gärtnerhaus

09. August 1958: Auf einer Mitgliederversammlung wird die Satzung der Künstlergruppe Bonn verabschiedet und am 30. Oktober ins Vereinsregister eingetragen. Erster Vorsitzender wird Wiily M. Strucke.

1959

Zeichnungen und Kleinplastik

Kurfürstliches Gärtnerhaus